Debora Fede "L'Attesa" 150x150cm, Oil on canvas
Debora Fede "Fuoco azzurro" 145x145cm, Oil on canvas
Debora Fede "To the Lighthouse" 150x150cm, Oil on canvas
Debora Fede "Ti sussurro parole" 145x145cm, Oil on canvas
DEBORA FEDE "Il Vento Del Nord" - Malerei
12. Januar bis 18. März 2012
Debora Fede, 1965 geboren in Rom, erhielt ihr Diplom in Kunst vom Liceo Artistico in Rom und beendete ihr Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Rom. Ihre Studien umfassten auch die Restaurierung und architektonische Gestaltung.
Seitdem hat sie an zahlreichen Einzel- und Gruppen- ausstellungen teilgenommen in Italien, Deutschland, Spanien, Türkei, USA u.v.m.
Debora war unter anderem 18 Jahre als Kunst-Dozentin für das "Liceo Artistico" in Rom und in Istanbul tätig.
Ihre Arbeit wurde durch solch wichtige Kritiker, Journalisten und Künstler kommentiert wie: Achille Pace, GP Berto, Iolena Baldini, Sandro Trotti, José Romera Diaz, Begonia Rentero, etc.
Debora Fede versteht die ästhetische Erfahrung vor allem als ein Mittel, die Welt erkennen zu lernen. Ihre zeitgenössische malerische Untersuchung ist mit einer tiefen Analyse der Gefühle und Empfindungen verbunden, die aus den Handlungen der Menschen entstehen.
Sie gestaltet ihre Bilder unter Verwendung von zwei grundlegenden Elementen: Farbe und Bewegung. Für sie stellt Farbe die Lebenskraft dar, und Schwarz und Weiß bringen Realismus in die Arbeit. Bewegung symbolisiert für Debora die Suche nach Empfindungen, die Übertragung von Gefühlen und den Wunsch, anderen ihre eigenen Erfahrungen zu vermitteln, sowie durch den Schaffensprozess, sich selbst zu entdecken.
"Ursprünglich wurde das visuelle westliche Kulturgut von der Kunstkritik durch eine imaginäre Achse geteilt, die Europa in zwei Zonen dividierte: Zum einen der dionysische Norden, lebensbejahend und aristotelisch, zum anderen der Mittelmeerraum, apollinisch, klassisch und platonisch.
Giulio Carlo Argán, wies in seiner kanonischen Studie über Moderne Kunst auf eine Art Kurzschluss zwischen den zwei Bereichen der XX Jahrhunderts hin, und zwar mit Hilfe von zwei fundamentalen Namen: dem nieder-ländischen Maler Piet Mondrian und sein ätherisch, platonisch und mystisch geprägtes Werk, ein Italiener aus Berufung, und im Gegensatz dazu, Giorgio Morandi, ein, im poetischen und faszinierenden äußeren Schein des Objektes, gedankenverlorener Schöpfer (und in diesem Sinne der flämischen Ästhetik so nahe stehend), die er, immer und immer wieder in der dichten Atmosphäre seiner Stillleben hinauf beschwört.
Debora Fede kommt aus dem archetypischen Süden. Als Römerin, mit sizilianischem Ursprung, vereint sie in sich alle meridionalen Mythen. Hervorragende Zeichnerin, lebt sie ihre Kunst mit der Leidenschaft und Hingabe des Priesters. Doch bricht immer wieder aus ihr und ihrem Werk eine subjektive Ungeduld hervor, die sie mit Unerbittlichkeit an die nordischen Wolkenschleier verweist.
Sie hat den Regen, das Meer und Flüsse gemalt, hat die unwiderstehliche Anziehungskraft der Natur verinnerlicht, deren Kraft nur unserem Unvermögen sie zu erfassen gleichzusetzen ist. In diesem Sinne ist ihre poetische Vorstellung mit dem faszinierenden deutschen Romantizismus nicht unähnlich. Ihr italienisches Wesen lässt sie immerfort nach der formellen Vorzüglichkeit, der intuitiven Perfektion suchen, in einem immer unbeständigen Gleichgewicht, die Optimierung der Farbtemperatur und den exakten Lichtstandpunkt zu erkunden.
Ihr Bedürfnis nach Unendlichkeit, hat ihr Leben und ihr Werk, immer auf der Suche nach Erlösung durch ihr Schaffen und dem Drang nach einer tiefgründigen Kommunikation, die über den üblichen Bahnen hinaus geht, in die nordischen Regionen geführt.
In Berlin hat sie die Notwendigkeit einer Ausfeilung ihres Werkes entdeckt, den Wunsch nach aseptischeren Stützen, von herkömmlicherer Natur für ihre rein emotionale Malerei. Die weißen und blauen Töne die sie während ihrer spanischen Periode erkundete, sind den ausdrucksstarken schwarzen, roten und grünen Farben gewichen, so wie auch dem Grau, charakteristisch für dieses dürftige, entfernte und doch so beschützende Licht.
Ihre letzten Werke, durchzogen von dem Grau dieses Nordlichtes, scheinen auf eine bestimmte Art von Fremdheit hinzuweisen. Jedoch wird dieser Exotismus nicht einer exogenen Tradition gegenübergestellt, sondern ist er eher bezeichnend für die Entdeckung ihres eigenen nordischen Empfindens.
Und so scheint die immerwährend Reisende in ihrer Berliner Malerei dass zu entdecken, was sie schon immer war, nämlich eine außergewöhnlich emotionale und lebensbejahende Künstlerin, in einem immer unsicheren, immer mehrdeutigen Territorium.
Willkommen im eigenen Niemandsland."
José Antonio Romera Díaz (Übersetzt von Sandra Rothfuß)