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WAYNE QUILLIAM

Fotografie im Kontext zur indigenen Kultur Australiens


10. Januar bis 7. März 2010




Wayne Quilliam


Mit mehr als 130 Einzel- und Gruppenausstellungen in Australien, Europa, Asien und den USA ist Wayne Quilliam einer der prominentesten Fotografen des australischen Kontinents. 2008 wurde er mit dem Preis für Menschenrechte in den Printmedien ausgezeichnet. 2009 erhielt er einen der prestigeträchtigsten Kunstpreise Australiens: Die Stiftung NAIDOC (National Aboriginal and Islander Day Observance Committee) ernannte ihn zum Künstler des Jahres 2009.

Ab dem 10. Januar 2010 stellt "art place berlin" im Park Inn Berlin-Alexanderplatz großformatige Fotografien der "Lowanna"-Serie vor. Die Arbeiten werden im Kontext zu Gemälden von Protagonisten der indigenen Kunst Australiens gezeigt, darunter Kudditji Kngwarreye und Jeannie Long Petyarre.


Vorwort S.E. Peter Tesch, Australischer Botschafter in Deutschland :

Wayne Quilliam zählt ohne Zweifel zu den führenden indigenen Künstlern Australiens: 2009 wurde ihm der begehrte Titel des NAIDOC Artist of the Year verliehen; parallel dazu hat seine Ausstellung "Sorry - more than a word" in der australischen Hauptstadt Canberra mehr als 200.000 Besucher angelockt. Und auch in Europa, Asien und den USA hat Wayne Quilliam sich bereits mit großem Erfolg präsentiert.

Mittels der ihm eigenen Metaphorik versteht Quilliam es, einem breiten Publikum die in der Kunst und Kultur der indigenen Australier tief verwurzelte Spiritualität näher zu bringen. Zugleich porträtieren seine dokumentarischen Arbeiten mit meisterhafter Akkuratesse das Leben - und die Lebensumstände - unserer aborigenen Urbevölkerung.

Insbesondere die hier gezeigten Werke aus Quilliams Lowanna-Reihe sind darüber hinaus ein eindrucksvoller Beleg für die Qualität und Vielfältigkeit der indigenen australischen Kunst. Letztere wird vielfach immer noch mit den berühmten Gemälden der auch in dieser Ausstellung hervorragend vertretenen Aboriginal Art gleichgesetzt. Dabei übersieht man indes so exzellente Vertreter anderer Genres wie etwa die Autorin Doris Pilkington, den jüngst in Cannes ausgezeichneten Filmemacher Warwick Thornton oder eben - last but not least - Wayne Quilliam.

Wayne Quilliams Arbeiten sind, mit anderen Worten, nicht nur für sich genommen sehenswert; sie sind ein herausragendes Beispiel für die pulsierende Kreativität der indigenen Bevölkerung Australiens.

Darüber hinaus sollten wir nicht vergessen, dass Veranstaltungen wie diese einen wertvollen Beitrag zu dem stetig wachsenden kulturellen Netzwerk zwischen Deutschland und Australien leisten. Ich wünsche Wayne Quilliam und den Veranstaltern besten Erfolg, und dem - hoffentlich zahlreichen - Publikum viel Freude beim Besuch der Ausstellung.





Wayne Quilliam at art place berlin




Quilliams Welt und die ihr immanente Ikonographie ist durch deutliche, spirituelle Metaphern bestimmt. Er überträgt diese Spiritualität auf seine Fotografien, verhilft seinen Arbeiten zu mehr Lebendigkeit, indem er die reinen Abbilder der Natur weiter bearbeitet.

In Zusammenhang mit der "Lowanna"-Serie erklärt Wayne Quilliam: "Um meine Arbeiten zu interpretieren, muss man die Verbindung zwischen Mythos und Realität demystifizieren. Ich interessiere mich für den Prozess des Verhüllens und Entblößens, des Menschlichen in der Natur. Ich suche nach Tiefe, Bedeutung und vielleicht sogar der Offenbarung, dass wir die Vision eines Schöpfers sind." Er fügt hinzu: "Ich bin fasziniert von der unterschiedlichen Weise, wie Nacktheit wahrgenommen wird und welche Rolle diese in der modernen Gesellschaft spielt".

Quilliam analysiert und dechiffriert Formen des nackten weiblichen Körpers und der Landschaften, um sie anschließend zu einem Ganzen verschmelzen zu lassen. Durch die Dekonstruktion des Mythos der Verletzlichkeit und der Blöße verführt er das Unterbewusstsein, um das Versteckte herauszuheben. Geleitet von der Spiritualität der Natur, verschleiert und entblößt er absichtlich seine Bilder, um die Spannung zwischen dem Vorgang des Abbildens und der Realität aufzudecken.

Wayne Quilliam wurde 1963 in Hobart, Tasmanien, geboren. 1979 verließ er die kleine Insel, um der Marine beizutreten und die Welt zu entdecken. Heute lebt und arbeitet Quilliam in Melbourne, wenn er nicht gerade die weltentrückten Flecken Australiens aufsucht oder den Globus bereist. Dort erfindet er neue Ausdrucksformen und Dimensionen in der Fotografie seiner Kultur und antizipiert damit eine rasche Entwicklung der zeitgenössischen indigenen Kunst.





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